Dienstag, 24. Januar 2017

Auf den Spuren der Inka und des Teufels

Mein letztes Wochenende war relativ voll gepackt, naja zumindest war das was wir sehen wollten relativ weit weg.
Franzi und ich hatten uns nämlich vorgenommen nach Ingapirca, Ruinen der Inkas, und zur Nariz del Diablo zu fahren.
Für den Zug der zur Nariz del Diablo fährt hatten wir schon im Voraus Karten gekauft, da der Zug immer schon ausgebucht ist, für Ecuadorianer und ich glaube generell für Südamerikaner ist Zugfahren nämlich sowas wie eine Rarität. Auf jeden Fall waren die Karten für Sonntag Mittag, sodass wir uns am Samstag Ingapirca angeschaut haben. Da die Inkastätte wie gesagt relativ weit weg ist bin ich am Freitag direkt nach der Arbeit nach Ambato zu Franzi gefahren, sodass wir am Samstag früh losfahren konnten. Die Fahrt hat ca. 6 Stunden gedauert, sodass wir dann um 15 Uhr in El Tambo waren, einem kleinen Örtchen in der Nähe von Ingapirca. Zu den Ruinen mussten wir allerdings nochmal ne halbe Stunde fahren.
Bei den Ruinen angekommen haben wir diese besichtigt, das einzige Gebäude was aber noch relativ gut erhalten ist, ist der Tamplo del Sol, in dem die Inka ihre Rituale abhielten.
Nach der Führung durch die Ruinen sind wir noch zur Cara del Inca und zur Cara del Sol gegangen, und wir haben das Inkagesicht wirklich als solches erkennen können.

Wir vor den Inkaruinen

Ein Nachgebildetes Haus

Das wurde benutzt um Sternekonstellationen zu beobachten


Templo del Sol



Cara del Inca


Cara del Sol






Von El Tambo sind wir dann abends noch zurück nach Alusí gefahren, von wo aus der Zug zur Nariz del Diablo abfährt. Um 21 Uhr sind wir dann auch dort angekommen, haben uns ein Hotel gesucht, etwas gegessen und sind dann schlafen gegangen, da es ja am nächsten Morgen schon weiterging und wir vor der Zugfahrt noch ein wenig durch Alausí laufen wollten.
Das haben wir dann aus gemacht. Wir sind auf einen kleinen Hügel gestiegen auf dem der Schutzheilige der Stadt, San Pedro, thront und sind über die Sonntagsmärkte der Stadt gelaufen. Echt beeindruckend wie viele Leute in so einer kleinen Stadt Sonntags auf den Märkten rumlaufen.
Um 11 Uhr fuhr dann unser Zug los und naja so beeindruckend ist die Zugfahrt jetzt nicht, aber an manchen Stellen ging es an den Seiten schon ziemlich Steil runter und um den Berg runter zu kommen muss der Zug zick-zack Fahren und dabei die Richtung ändern. Zu der Zeit (1875) als diese Strecke konstruiert wurde, war es also schon eine Meisterleistung und vielleicht auch mit die schwerste Schienenkonstruktion überhaupt, da alles am Hang gelegen ist.
Bei dem Bau dieser Strecke sind wohl auch 2500 Menschen umgekommen, zum einen durch Krankheiten zum anderen durch misslungene Explosionen. Diese vielen Tote gaben dem Berg an dem die Bahn langfährt dann auch ihren Namen, Nariz del Diablo (Nase des Teufels).
An der Haltestelle Simbambe angekommen konnten wir uns den Berg anschauen und einige Einheimische haben noch einen Tanz aufgeführt, danch ging es auch schon wieder zurück  nach Aulausí, von wo aus wir dann zurück nach Ambato und Quito gefahren sind.

In Alausí


San Pedro

Markt in Alausí

Der Zug


Hübscher alter Waggon
Wir im Zug
Einheimische Tanzen in ihren Trachten


Nariz del Diablo




















Übrigens hatten wir auf dem Rückweg noch einen super Blick auf den "Altar", einen der vielen Vulkane hier in Ecuador.

Vulkan "Altar"

Samstag, 14. Januar 2017

Cascada San Rafael


Letztes Wochenende war ich wieder mit Franzi unterwegs. Sie ist am Freitag direkt nach der Arbeit zu mir gekommen und hat hier übernachtet. Wir waren uns noch nicht ganz sicher was wir machen wollte, es gibt einfach so viel zu sehen hier und Ecuador ist so vielseitig, dass es manchmal echt schwer fällt sich zu entschieden.
Am Ende waren wir uns aber einig, dass wir in den Oriente zum Cascada San Rafael fahren wollten, dem, mit 160 Metern, höchsten Wasserfall Ecuadors.
Also haben wir uns am Samstag morgen aufgemacht in den Oriente. Wir haben einen Bus Richtung Lago Agrio genommen und wurden nach 5 Stunden in der Nähe des Wasserfalls, im gefühlten nirgendwo, abgesetzt. Das Einzige, was wir dort sahen war eine Hostería. In dieser Hosteía, die mich total an Urlaub auf Teneriffa erinnert hat, haben wir uns dann auch gezwungener Maßen ein Zimmer genommen, was aber recht schön war, außerdem hatte jeder ein riesen Bett mit vielen Kissen für sich alleine.

Unsere Betten, die waren echt gemütlich

Da es schon relativ spät war sind wir nicht mehr zum Wasserfall gegangen, sondern haben ein wenig die Gegend erkundet. Die Hostería und der Wasserfall sind nämlich in der Nähe des Vulkans Reventador, der sehr aktiv ist und die ganze Zeit rauch ausspuckt. In der Umgebung gab es ein paar Pfade, auf denen wir dann also rumgewandert sind. Die Aussicht auf den Regenwald und den Vulkan war schon echt schön, zu mal auch noch die Sonne untergegangen ist, was das ganze wirklich magisch hat aussehen lassen. Außerdem gab es hinter der Hostería auch noch einen kleinen Fluss, der manchmal auch in kleinen Wasserfällen das Gestein runtergeflossen ist. Es war echt super schön.

Franzi und ich, wir hatten Spaß

Leider wirkt es auf dem Bild nicht soo  schön, wie es wirklich war

Es gibt schon komisch gewachsene Bäume

Ein kleiner Wasserfall, aber die Steine sahen irgendwie unecht aus


Auf dem Bild wirkt der Himmel schon besser

Vulkan Reventador, sehr aktiv...

Wir vor dem Vulkan





Am nächsten Tag haben wir uns dann auf gemacht zum Wasserfall. Dafür mussten wir erst mal ein Stück runtergehen, bis wir zur "Anmeldung" gekommen sind. Von dort ging es dann nochmal 20 Minuten runter bis zum Aussichtspunkt. Leider kann man irgendwie nicht ganz runter zum Wasserfall, wir sind aber der Meinung, dass es eigentlich einen Weg geben muss...
naja auf dem Weg zum Aussichtspunkt sind wir an ein paar kleineren Wasserfällen vorbei gekommen und haben sogar zwei Affen in freier Wildbahn gesehen, die allerdings direkt wieder verschwunden sind. ABER wir haben sie gesehen!
Irgendwann nach ca. 15 Minuten haben wir dann auch ein echt beeindruckendes Rauschen gehört und waren voller Vorfreude. Aber beim Mirador angekommen konnten wir erstmal nicht so viel sehen, da überall Wolken waren, was wohl am Klima im Regenwald liegt, das was wir sehen konnten fanden wir aber trotzdem schon echt gigantisch. Diese Wassermassen die dort in die Tiefe stürzen ist schon etwas was man nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Nachdem wir ein bisschen gewartet haben konnten wir dann auch die ganze Pracht dieses riesen Cascadas sehen und es war echt beeindrucken. 160 Meter Wasserfall... das ist schon was!
Nur schade dass man nicht näher dran konnte und nicht nach ganz unten, mal schauen ob wir noch rausfinden, ob es nicht doch noch einen anderen Weg gibt.
Wir haben uns dann irgendwann wieder auf den Weg nach oben zur Straße gemacht, wo wir dann auf einen Bus gewartet haben, der uns zurück nach Quito bringt.

Auf dem Weg zum Mirador

Der Wasserfall als wir ankamen


Nachdem es sich ein bisschen aufgeklärt hatte

Wir vor dem Wasserfall

Schon beeindruckend

Jetzt war ich sogar mal im Oriente und habe mittlerweile aus jeder Zone Ecuadors (außer den Galapagos-Inseln) etwas gesehen.
Ich war an der Costa, wohne in der Sierra, war schon auf einem Vulkan und jetzt auch im Oriente, aber Ecuador hat noch viel mehr zu bieten und eine richtige Regenwald Tour möchte ich eigentlich auch noch machen.


Dienstag, 3. Januar 2017

Feliz año nuevo


Feliz año nuevo oder Frohes neues Jahr wünsche ich euch allen.
Sylvester ist hier komplett anders als in Deutschland, irgendwie erinnert es mich mehr an Karneval nur mit Feuerwerk, wobei das hier auch nicht so viel gemacht wird wie bei uns.
Hier gibt es den brauch, dass um 12 Uhr nachts der "Año Viejo" (übersetzt: Altes Jahr) und noch andere Figuren aus Büchern, Politik und Öffentlichkeit verbrannt werden, erinnert so ein bisschen an die Nubbelverbrennung. Dazu haben alle noch Masken und Perücken an. Außerdem gibt es auch eine Ausstellung von diesen Figuren, was an Karnevalsumzüge erinnert, nur werden keine Süßigkeiten geworfen und die Zuschauer wandern durch die Straße an den einzelnen Figuren vorbei.
Wir hier haben auch einen "Año Viejo" gemacht und zwei Comic Figuren. Am Anfang dachte ich, die würden niemals etwas werden, aber am Ende sahen sie doch richtig gut aus, nur traurig, dass sie nach der ganzen Arbeit, die wir rein gesteckt haben, am Ende verbrannt wurden, aber so ist halt die Tradition und eigentlich gefällt sie mir auch echt gut. Die Figuren und den "Año Viejo" haeb ich mit Josué und Alex zusammen gemacht, mit den beiden bin ich auch zu der Ausstellung von den richtigen Figuren gegangen, die natürlich viel größer waren und wie bei uns an Karneval auch Karikaturen waren.
Anfänge unserer Figuren

Fortschritte

Endergebniss: Kojote und Huhn

Josué und ich mit unserer Figur, außerdem Fabian
Fabian, der Mann von Betty, verkleidet

Kojote in Arbeit

Unser "Año Viejo"

Abends kam dann wieder die ganze Familie zusammen, wir haben gegessen und dann war es auch schon 12 Uhr, so dass wir in den Garten gegangen sind und die Figuren und den "Año Viejo" verbrannt haben. Vom garten aus konnte man auch das Feuerwerk in der Stadt sehen, es war aber wie gesagt bei weitem nicht so viel wie in Deutschland.
Nachdem das Neue Jahr dann willkommen geheißen wurde, wir uns allen Feliz Año Nuevo gewünscht haben ging es dann wieder rein. Wir haben wieder Bingo gespielt, diesmal habe ich auch einmal gewonnen, und Cuarrenta das Kartenspiel. Es war echt wieder super lustig und eine tolle Erfahrung.
Die Familie

Alex und Ich

Mit den Hunden, die ein bisschen Angst vor dem Feuer hatten

Und der Welpe

Verbrennung des "Año Viejo" und der Figuren
 

Beim Bingo spielen.

Alex und Josué

Irene und Alex mit dem "Año Viejo" von Sofi



Da ich ja außerdem vom 23.12.16-3.1.17 frei habe, bin ich nach Latacunga und Quilotoa gefahren. Am Dienstag ging es los, mit dem Bus ca. 2 1/2 Stunden nach Latacunga, wo ich mich dann ertsmal auf die Suche nach nem Hostel gemacht habe. Als ich dann eins gefunden habe, bin ich einfach ein bisschen durch die Stadt gelaufen, aber viel zu sehen gibt es da nicht, außer den Parque Vincente Calderon und ein par Kirchen in die man aber alle nicht rein konnte und die von außen einfach nur weiß waren. Also naja die Stadt ist nicht hässlich, aber so ein schönes historisches Zentrum wie Quito oder Cuenca hat sie nicht. Also war ich schon froh, als ich dann am nächsten Tag einen Bus nach Quilotoa nehmen konnte um mir dort die Laguna Quilotoa anzugucken. Dabei handelt es sich um einen Kratersee, der fast Kreisrund und riesen groß ist.
Latacunga

Ich bin also wieder 2 1/2 Stunden mit dem Bus hoch auf über 4500 Meter in das kleine Dörfchen Quilotoa gefahren. Auf dem Weg dorthin sieht man viele Einheimische die Schafe oder Alpakas hüten oder ihre Wäsche im Fluss waschen.
In Quilotoa angekommen bin ich einfach anderen die mit mir im Bus waren zu einem super schönen Hostel gefolgt. Die Zimmer haben mich total an Skiurlaub erinnert, es gab einen Kamin im Zimmer, der am Abend angezündet wurde, und Holzboden und Steinwände, es war wirklich super schön. Noch dazu war Abendessen und Frühstück im Preis inbegriffen und ich habe alles für 8$ weniger bekommen, da ich Freiwillige bin.
Zimmer in Quilotoa mit Kamin

Nachdem ich das Zimmer bezogen hatte bin ich dann auch zur Lagune gegangen, die im Grunde direkt vor dem Hostel liegt, und sie ist einfach unfassbar schön. Sie ist wirklich riesen groß, kreisrund und wenn die Sonne drauf scheint leuchtet sie grün. Es ist aber auch eisig kalt da oben und dauernd ziehen Wolken auf, die die Lagune komplett einhüllen. Ich bin also ein Stückchen am Kraterrand um die Lagune gewandert und war von der wunderschönen Natur und dieser Lagune einfach nur fasziniert.
Die Lagune


Lagune hinter mit leider von Wolken bedeckt



 




Am Abend beim Abendessen habe ich mich dann mit einem Ecuadorianer und einer Ecuadorianerin unterhalten. Die kommen aus Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors, meinten aber, dass sie wirklich nicht sehenswert sei. Er wohnt auch schon seit 15  Jahren in Madrid, was man auch wirklich hört wenn er spricht, da er total den Spanischen Akzent hat. Es war echt nett sich mit den beiden zu unterhalten und ich war stolz, dass das mit dem Spanisch so gut geklappt hat.
Als ich dann in mein Zimmer gekommen bin, war der Kamin wirklich angezündet und es war schön warm. richtig Skiurlaubsmäßig, nur der Schnee hat leider gefehlt.

Am nächsten morgen bin ich nochmal los zur Lagune und der Anblick am morgen mit der sonne war noch atemberaubender als am Nachmittag! Um 11 bin ich dann aber zur Straße gegangen und habe den nächsten Bus nach Latacunga genommen, von wo aus ich dann auch nach Quito gefahren bin, da ich Sylvester unbedingt mit der Familie verbringen wollte, was auch definitiv die richtige Entscheidung war.
Lagune am Morgen


Ja und jetzt sind die Ferien fast schon wieder um und morgen muss ich wieder arbeiten gehen, aber nur für drei Wochen, denn dann habe ich mein Vorbereitungsseminar und mein Vater und Iris kommen mich für 10 Tage besuchen. Und dann bin ich auch schon ein halbes Jahr hier in Ecuador, am Anfang hätte ich wirklich niemals gedacht dass ich es so lange schaffe, aber hier bin ich. Also danke an alle die mich in meinen Anfängen hier unterstützt haben und mir geholfen haben, sodass ich jetzt diese ganzen tollen Sachen machen kann!
Heute am letzten Ferientag waren wir noch alle zusammen was essen und wir waren in einem Vergnügungspark hier in der Nähe, wo ich auf Achterbahnen und so ein Zeug gegangen bin, was ich in Deutschland niemals gemacht hätte aber es war wirklich total lustig.


Rachel, Emili und ich



Und nochmal ein Frohes neues Jahr y solo lo mejor en 2017!