Freitag, 2. September 2016

Fotos aus Quito und erster Bericht von der Farm

So nun bin ich schon seit zwei Wochen in Ecuador und seit einer Woche auf der Farm.

In Quito sind wir am letzten Tag noch zum "Mitad del Mundo", dem Punkt an dem der Äquator verläuft und zum Pululahua, einem Vulkankrater gefahren. Oben am Krater gab es auch ein Inka-Museum, in das wir rein gegangen sind und wo wir ein Aroma-Therapie gemacht haben, das war wirklich sehr spannend. Außerdem haben wir dort noch eine Art "Experiment" gemacht. wir sollten uns auf ein Bein stellen und einen Arm zur Seite ausstecken, dann hat die Führerin an unserem Arm gerüttelt, was uns natürlich direkt zum Umfallen gebracht hat. Als sie uns dann einen Stein gegeben hat, denn wir irgendwo hinstecken konnten, und dann an unserem Arm gerüttelt hat, waren wir wesentlich stabiler und sind nicht umgefallen. Das hört sich total verrückt an und ich habe auch am Anfang gedacht, dass die anderen sich beim ersten Versuch keine Mühe gegeben haben, als ich dann selber an de Reihe war, ist bei mir aber dasselbe passiert und ich habe keine Ahnung wie das funktionieren soll. Bei den Steinen handelt es sich um eine besondere Art, die einen mit der Erde verbinden soll, anscheinend funktioniert das wirklich.

Am Donnerstag Abend um 22.30 sind wir dann bei Carens Familie angekommen, die mich total herzlich aufgenommen hat. Die Familie ist echt groß und in dem Haus in Santo Domingo wohnen drei ihrer Schwestern und ihr Bruder mit Frau und zwei Kindern, sowie ihre Eltern und drei Hunde. In Ecuador hat wirklich jede Familie Hunde und überall auf der Straße laufen die einfach so frei herum. Das Haus ist riesig und richtig schön.
Am Freitag haben wir uns dann erstmal was ausgeruht und sind danach zu der Farm eines Onkels gefahren, wo wir Zitronen, Orangen und Bananen geerntet haben. Am nächsten Tag sind wir dann mit Fahrrädern zu einem Fluss gefahren, an dem die  Familie ein Grundstück hat. Dort haben wir dann Mittagessen über einem Feuer gekocht und sind danach im Fluss schwimmen gegangen.
Sontags war es dann leider soweit zur Farm zu fahren, wo mich Caren und ihr Vater hingebracht haben. Die Familie ist wirklich toll und ich habe die Zeit, die ich mit ihnen verbracht habe, richtig genossen.

Auf der Farm angekommen haben mich Nicola und Dario begrüßt und wir haben zusammen Mittagessen gegessen. Dort ist es üblich von Tellern, die aus einer bestimmten Nuss geschnitzt wurden und mit Löffeln aus dem gleichen Holz zu essen. Auch die Becher sind interessant, da sie aus einer Kokosnuss-Ähnlichen Frucht gemacht werden und in einem Bambusring stehen müssen, damit sie nicht umkippen.
Dann wurde mir meine Hütte gezeigt, die in der oberen Etage eines Holzhauses am Fluss liegt und ziemlich weit weg vom Rest der Farm ist. Be den Toiletten handelt es sich ausschließlich um Kompost Toiletten, was auch eine sehr interessante Erfahrung ist und die Duschen sind ausschließlich kalt, was meistens nicht so schlimm ist, da es relativ warm ist, aber manchmal wünscht man sich schon etwas mehr Temperatur.
Am Montag um 5.30 hat dann mein Wecker geklingelt. Die Nächte auf der Farm sind sehr laut und gleichzeitig ruhig. Man hört halt völlig andere Geräusche als in der Stadt. Man hört überhaupt keine Autos, dafür aber ganz viele Vögel und Grillen und Hunde und Hühner und Schweine und Pferde und alles mögliche andere Getier. Und morgens wacht man vom Hahn und von den Hunden auf.
Naja auf jeden Fall geht es auf der Farm um 6.15 mit der Arbeit bei den Schweinen los. Man füttert diese und Mistet den Stall aus, dann geht es hoch zu den anderen, kleineren Schweinen, die auf einem Feld stehen, um dieses umzuwühlen, was jedoch heißt, dass man den Stall dieser Schweine jeden Tag aufs Neue verschieben muss, was eine sehr mühselige Arbeit ist. Anschließend so um ca. 7.30 gibt es dann Frühstück und um 8.30 geht es weiter. Dann pflanzt man etwas oder gießt die Pflanzen oder kümmert sich um anderes, was eben gerade auf der Farm anfällt und nachmittags nochmal ähnliches.
Am Montag Nachmittag sind zwei Freiwillige aus den USA gekommen, die über das Wochenende in Canoa waren. Die eine war seit drei Monaten auf der Farm und die andere seit einem, sie war allerdings vor drei Jahren schon mal für sieben Monate da und hat dort gearbeitet. Die beiden waren sehr nett und haben mir viele Sachen auf der Farm gezeigt, zum Beispiel wie man Schmuck selber macht, sind allerdings am Mittwoch schon abgereist, da sie jetzt für vier Monate noch durch Südamerika reisen. Das heißt, dass ich jetzt erstmal die einzige ausländische Freiwillige bin, was das Leben auf der Farm sehr einsam werden lässt, da die Arbeiter zwar sehr freundlich sind, nach der Arbeit aber wieder nach Hause fahren.
Am Donnerstag bin ich mit David mit den Pferden ein bisschen ausgeritten und wir sind ein bisschen mehr landeinwärts geritten. Außerdem hat er mir och einen 150 Jahre alten Baum gezeigt.
Das Leben auf der Farm ist relativ einfach, man muss sich aber darauf einstellen mit vielen Kriechtieren unter einem Dach zu leben, was mir weniger ausmacht als ich gedacht hätte. Außerdem muss man sich darauf einstellen, dass der Strom zwischendurch ausfällt, dann gibt es in den Hütten weder Licht noch Wasser.
Dieses einfache Leben macht mir wirklich nicht so viel aus, was mir hingegen sehr zu schaffen macht ist, dass es so schwierig ist in Kontakt zu bleiben und das abgeschieden sein, zu mal dort jetzt in nächster Zeit erstmal keine anderen Freiwilligen kommen sollen, ist schon sehr einsam und damit komme ich nicht so gut klar, zumal Dario und Nicola irgendwie auch nicht so herzlich und offen sind. Außerdem laufen die Sachen auf der Farm nach dem Erdbeben nicht so wie sie sollten und manchmal komme ich mir dort momentan noch überflüssig vor. Mal schauen was die nächste Woche so bringt, jetzt genieße ich erstmal das Wochenende in Canoa.
Viele Grüße :)



Quito aus dem Fenster der Wohnung meiner Mentorin



Das obere Feld

Der "Schweine-Traktor"

Rio Muchacho

Vor dem Erdbeben war dies das Vierstöckige Haupthaus






Women`s Garden

Mein Zimmer

Die Dusche

Kompost Toilette

Aufstieg zu meinem Zimmer



1 Kommentar:

  1. Hallo Alina,
    Habe deinen Bericht gerade der Familie Hartl vorgelesen :P
    Das klingt alles sehr aufregend und interessant an was Du alles erlebst.
    Wir sind gespannt wie es weiter verläuft und wünschen Dir das Du dich besser einlebst und es dir gut geht!
    Und wenn Du wieder in good old Germany bist, müsste bei uns mal wieder der Rasen geschnitten werden :D
    Auf unserer Farm gibts auch Warmwasser :P

    Liebe Grüße aus dem schönsten Dorf der Welt! Astrid, Tobias, Peter, Ölke und Britta

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